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Raufasertapeten: robust, handlich und preisgünstig

Raufasertapeten: robust, handlich und preisgünstig

Raufasertapeten gehören zu den meistgekauften Tapeten in der Schweiz. Zum einen liegt das wohl an ihrem günstigen Preis – zum anderen punkten sie aber auch mit problemloser Verarbeitung. Jeder handwerklich halbwegs begabte Mensch kann mit Raufaser tapezieren: Das robuste Material kaschiert kleine Fehler und verdeckt nach dem Überstreichen sogar Unebenheiten in der Wand. Nach dem Trocknen der Farbe sind die Nahtstellen der Tapeten nicht mehr zu sehen. Hinzu kommt, dass Raufasertapeten umweltfreundlich und mehrfach überstreichbar sind. So können sich Mieter beim Umzug häufig das Tapezieren ersparen. Zudem kannst du die Wandfarbe im passenden Farbton zur Einrichtung wählen.

Woraus bestehen Raufasertapeten?

Die beliebten Tapeten werden heutzutage aus mehreren Papierschichten hergestellt, in die Holzfasern verschiedener Grösse eingearbeitet wurden. Durch die Fasern erhält die Tapete eine Struktur aus kleinen, unterschiedlich geformten Erhebungen. Trotz der uneinheitlichen Form und Anordnung ihrer Holzelemente vermittelt Raufaser ein harmonisches Gesamtbild. Dadurch eignet sie sich optimal zum Ausgleich kleiner Unregelmässigkeiten an der Wand. Je nach Körnung der Holzfasern ergeben sich grobe, mittlere und feinere Strukturen, die das Bild des Wandbelags prägen. Je grösser die Körnung der eingearbeiteten Holzpartikel ist, desto häufiger kann eine solche Tapete überstrichen werden. Neben den eigentlichen Raufasertapeten gibt es seit einiger Zeit auch Vliestapeten im Raufaser-Look.

Sind Raufasertapeten ökologisch unbedenklich?

Das Papier der Raufasertapeten wird zu mehr als 90 Prozent aus recycelten Fasern hergestellt und ist, bis auf die oberste Schicht, ungebleicht. Einige Hersteller bieten auch Raufaser an, die völlig ungebleicht ist. Die strukturgebenden Holzschnipsel sind geschredderte Abfallprodukte aus kontrollierter Forstwirtschaft. Eine Raufasertapete enthält weder Lösungsmittel noch PVC oder eventuell bedenkliche Weichmacher.

Wer beim Kauf von Farbe und Kleister auf Umweltverträglichkeit achtet, kann alte Tapeten unbedenklich auf dem Komposthaufen entsorgen: Die natürlichen Materialien lassen sich problemlos in den Ökokreislauf im Garten zurückführen. Hinzu kommt die Möglichkeit einer langjährigen Nutzung – Raufaser kann mehrfach überstrichen werden. ÖKO-TEST hat dem Werkstoff beste ökologische Eigenschaften bestätigt. Die Tapeten sind zudem mit dem blauen Engel ausgezeichnet. Seit einigen Jahren werden sogar Raufasersorten angeboten, die speziell für Allergikerhaushalte oder Kinderzimmer geeignet sind.

Welche verschiedene Raufaser-Produkte werden derzeit im Baumarkt angeboten?

Aktuell sind etwa zehn Raufaser-Typen mit verschiedenen Strukturen auf dem Markt. Sie werden in Rollenmassen von 17,0 mal 0,53 Metern oder 33,5 mal 0,53 Metern in Abteilungen für Tapezierer- und Malerbedarf angeboten. Für Gewerbebetreibende sind vor allem die Grossgebinde von 60 mal 0,75 Metern oder 125 mal 0,75 Metern interessant. Mittlerweile sind auch bereits eingefärbte Raufasertapeten im Handel.

Neben normaler Raufaser gibt es auch sogenanntes „Rauvlies“. Dieses recht neue Produkt vereint die Vorzüge einer Raufasertapete mit den Eigenschaften von Vliestapeten. Rauvlies wird aus Textilfasern, Zellstoff und polymeren Bindemitteln hergestellt. Durch seinen hohen Faseranteil ist es extrem reissfest, dimensionsstabil und strapazierfähig. Rauvliese werden in drei verschiedenen Körnungen angeboten. Die Rollenmasse betragen 25,00 mal 0,53 oder 25,00 mal 1,06 Meter.

Wie entferne ich eine alte Raufasertapete von der Wand?

Rauvliese lassen sich im Allgemeinen trocken von ihrem Untergrund abziehen, da ihre Struktur stabiler ist als der Kleister. Normale Raufasertapeten müssen jedoch eingenässt werden, damit sie sich von der Wand lösen – ausser es wurde vor dem Tapezieren eine spezielle Grundierung wie für Laminat aufgebracht. Tapetenkleister wie Metylan und ähnliche Produkte sind wasserlöslich. Feuchtraumkleister ist allerdings wasserfest: Deshalb sollte in Küche und Bad vor dem Tapezieren eine Grundierung aufgetragen werden. Wenn Raufaser mit wasserundurchdringlicher Latexfarbe gestrichen wurde, muss die Tapete vor dem Befeuchten perforiert werden.

Was brauche ich zum Tapezieren mit Raufaser?

Zum Tapezieren einer Wand mit Raufasertapete benötigst du folgende Werkzeuge:

  • Tapeziertisch
  • Tapezierbürste
  • Nahtroller
  • Cutter oder Tapezierschere
  • Kleistermaschine oder Kleisterbürste
  • Leiter
  • Metermass
  • Wasserwaage
  • Bleistift

Als Material benötigst du dazu natürlich Raufasertapete oder Rauvlies sowie Tapetenkleister, etwa Metylan.

Wie wird Raufasertapete verarbeitet?

  1. Als Erstes ziehst du mithilfe der Wasserwaage einen vertikalen Strich an der längsten Wand von der Decke bis zum Boden. Gib zur gemessenen Höhe mindestens zehn Zentimeter hinzu.
  2. Jetzt schneidest du auf dem Tapeziertisch alle Tapetenbahnen in der ermittelten Länge rechtwinklig zu.
  3. Anschliessend kleisterst du sämtliche Bahnen vollflächig auf der etwas dunkleren Seite mit Produkten wie Metylan oder anderen Tapetenkleistern ein und faltest sie zusammen. Lass die Tapetenbahnen für zehn Minuten durchziehen.
  4. Dann setzt du die erste Bahn an die gezogene Linie. Zuerst streichst du sie mit der Hand, dann mit der Tapezierbürste glatt. Grosse Blasen werden ausgestrichen, kleinere verschwinden beim Trocknen.
  5. Jetzt wird die Tapete an den Seiten und oben mit dem Nahtroller fest angedrückt. Die folgenden Bahnen werden immer bündig gesetzt.

In den Ecken wird die Tapete abgeschnitten und neu angesetzt, ansonsten entstehen Hohlräume. Überstehende Tapetenreste an Decke und Boden kürzt du ein.

Wie kann ich Löcher in Raufasertapeten reparieren?

Mit der Zeit entstehen bei langlebigen Produkten wie Raufasertapeten auch einmal Löcher in der Wand – besonders im Kinderzimmer oder in der Küche. Unser Tipp: Immer einen Rest der ursprünglichen Wandfarbe luftdicht abgeschlossen aufbewahren. Grössere Löcher spachtelst du aus, kleiner überklebst du einfach. Zum Reparieren reisst du ein passendes Stück Raufasertapete in Form und kleisterst es ein. Der Defekt wird eingenässt und anschliessend überklebt. Nach dem Trocknen einfach nur noch mit der Original-Wandfarbe überstreichen und das Malheur ist vergessen.

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