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Gipsfaserplatten bieten im Innenausbau viele Möglichkeiten

Gipsfaserplatten bieten im Innenausbau viele Möglichkeiten

Im Trockenbau sind Gipsfaserplatten sowie Gipskartonplatten eine zuverlässige Lösung. Die leichten Bauplatten lassen sich einfach und schnell verarbeiten und montieren. Anders als Gipskarton besteht die Gipsfaserplatte aus einer Mischung aus Gips und zerkleinerten, verdichteten Zellulosefasern aus Papier oder Holz, die von einer Imprägnierung umgeben ist. Das verleiht den Platten eine höhere Stabilität. Zu ihren wichtigen Eigenschaften gehört ausserdem der gute Brandschutz. Die Vorteile zeigen sich vor allem in den flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten: Ohne viel Aufwand ziehst du neue Wände ein und passt die Räume auf diese Weise an deine Vorstellungen an. Der Einbau von Installationen in den Gipsplatten ist ebenfalls möglich.

Welche Materialeigenschaften bieten Gipsfaserplatten?

Die Mischung aus Gips und Zellulose in Kombination mit der wasserabweisenden Imprägnierung sorgt für die nötige Standfestigkeit – sie ist besser als bei Gipskartonplatten mit Gipskern und Karton-Umhüllung. Diese positiven Eigenschaften machen die Elemente zu praktischen Universalplatten:

  • Sie eignen sich als aussteifende und mittragende Elemente
  • Sie gehören zur Baustoffklasse A2, sind also nicht brennbar
  • Sie eignen sich als Feuchtraumplatten
  • Sie bieten einen recht guten Schallschutz

Hinsichtlich Schallschutz und Feuchteregulierung sind bei Gipsfaser- und Gipskartonplatten keine grossen Unterschiede festzustellen.

Gipsfaserplatten zuschneiden – welches Werkzeug brauche ich?

Beim Verarbeiten oder Zuschneiden der Gipsfaserplatten gibt es mehrere Möglichkeiten. Beim einfachen Durchtrennen reicht es aus, die Platte auf einer Seite mit dem Messer anzuritzen und anschliessend an der Kante zu brechen. Für gerade Schnitte brauchst du einen Fuchsschwanz oder eine elektrische Säge. Besonders präzise wird das Ergebnis, wenn du eine Tauchsäge mit Führungsschiene verwendest. Ein Absauggerät verhindert, dass die Späne in alle Richtungen fliegen. Neben Ritzen, Brechen und Sägen kannst du die Platte auch mit Fräse oder Bohrer bearbeiten.

Welche Schrauben und DĂĽbel sind fĂĽr Gipsfaserplatten geeignet?

Zum Fixieren der verschiedenen Baustoffe ist das richtige Befestigungsmaterial unverzichtbar. Für den Innenausbau gibt es diverse Schnellbauschrauben. Diese stehen mit Grob- oder Feingewinde zur Verfügung. Einige von ihnen besitzen eine Bohrspitze speziell für dickwandige Trockenbauprofile. Für moderne Gipsfaserplatten sind die praktischen Faserplattenschrauben mit Hi-Lo-Gewinde empfehlenswert. Diese eignen sich für alle Trockenbauplatten, die mit Fasern versetzt sind. Das spezielle Hoch-Tief-Gewinde der Schrauben ist auf die Durchtrennung der Fasern ausgelegt und gibt damit einen guten Halt. Der typische Senkkopf mit Fräsrippen stellt sicher, dass die Schrauben nach dem Eindringen in die Faserplatten bündig abschliessen. So sind die Schraubenköpfe nach dem anschliessenden Verspachteln nicht mehr zu sehen. Passend zu den Schnellbauschrauben gibt es die entsprechenden Hohlraumdübel. Diese stehen ebenfalls speziell für Plattenbaustoffe zur Verfügung.

Wo kommen Gipsplatten zum Einsatz?

Abhängig von der Stärke eignen sich Gipsfaserplatten für diverse Bereiche im Trockenbau. Da sie den nötigen Brandschutz bieten, kannst du sie für Wände, Decken und unter Umständen auch für Türen verwenden. Teilweise haben die Platten eine rein bekleidende Funktion. Als Wandverstärkung oder in Kombination mit einem Ständerwerk erhöht sich die Tragfähigkeit. Das ist vor allem dann interessant, wenn du aus einem Zimmer zwei Räume machen möchtest oder wenn du neue Leitungen in der Trockenbauwand verlegen möchtest. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind:

  • Deckenverkleidungen,
  • Bekleidung von Vorwandinstallationen,
  • Estrichelemente im Fussboden.
  • Verstärkungen fĂĽr Fassaden.

Eignen sich Gipsfaserplatten auch für Feuchträume?

Die Mischung aus Zellulosefasern und Gips ist von einer wasserabweisenden Schicht umgeben. Damit kannst du die imprägnierten Platten bedenkenlos im Badezimmer oder in anderen Feuchträumen einsetzen. Einige Platten besitzen eine zusätzliche Imprägnierung. Damit erhöhen sich die Einsatzmöglichkeiten der Wandverkleidungen. Ausserdem lassen sich die Gipsfaserplatten zusätzlich behandeln. Mit einer imprägnierenden Grundierung kannst du die Baustoffe noch widerstandsfähiger machen und das Saugverhalten herabsetzen.

Wie lassen sich Gipsplatten verputzen oder verkleiden?

Wenn du eine Plattenwand aus Gipsfaser eingezogen hast, lässt sie sich verputzen. So ist sie nicht mehr als Gipsfaserplatte zu erkennen. Je nach Wohnstil kannst du sie streichen oder mit einer Tapete verkleiden. Zuvor musst du aber erst die Oberfläche behandeln. Am besten gehst du in dieser Reihenfolge vor:

  1. Trage eine Grundierung auf die Platten auf. DafĂĽr bietet sich ein Haft-Sperrgrund an.
  2. Nun bringst du Strukturspachtel in einer Stärke von etwa drei Millimetern auf. Typischerweise kommt Kalk-Spachtel zum Einsatz.
  3. Eine Gewebeeinbettung macht den Putz stabiler und wirkt der Rissbildung entgegen. Hierfür setzt du ein Armierungsgewebe ein und trägst eine zweite Schicht Strukturspachtel auf.
  4. Nach dem Austrocknen der Spachtelschicht kannst du noch eine Schicht aufbringen und diese mit einer Strukturrolle akzentuieren. Als Alternative lässt sich die getrocknete Wand mit einer Tapete verkleiden. Hierfür benötigst du weiteres Material wie Tapetenkleister und gegebenenfalls eine Grundierung.

Wie ökologisch sind Gipsplatten?

Rigipsplatten oder Fermacell bestehen aus emissionsfreien Werkstoffen und sind damit eine nachhaltige Lösung. In Spanplatten ist Klebstoff verarbeitet, doch die Gipsplatten erhalten ihre Form ausschliesslich durch ein Hitzeverfahren. Ein weiterer ökologischer Gesichtspunkt ist ihre unkomplizierte Bearbeitung. Selbst Umbauarbeiten sind mit den Bauplatten kein Problem. Falls du mehr Räume brauchst, ziehst du einfach neue Gipsfaser- oder Gipskartonplatten ein. Diese sind eine solide Lösung, die sich zu einem späteren Zeitpunkt einfach wieder rückgängig machen lässt.

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