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Mineralische Lehmputze bestehen aus Sand, Schluff und Ton. Die feinen Tonpartikel in Form winziger Plättchen dienen bei Lehmbaustoffen als Verbund: Sie wirken quasi als Kleber für die übrigen Bestandteile der Putzmischung. Lehmputze haften durch sogenannte mechanische Verkrallung am Untergrund. Solange sie flüssig sind, dringen sie in Ritzen und Spalten ein. Ist das enthaltene Wasser verdunstet, stecken ihre „Krallen“ in den Unebenheiten der Oberflächen fest.
Lehmputze wurden traditionell – je nach Verwendungszweck – mit oder ohne Zuschlagstoffe hergestellt. Als Zuschlag wurden Fasern wie Tierhaare, gehäckseltes Stroh, Tannennadeln, Pferde- oder Kuhdung verwendet, aber auch eiweisshaltige Stoffe wie Blut, Quark oder Molke. Heute werden Lehmputze ohne Zuschlag als „mineralischer Lehmputz“ angeboten. Putzmischungen mit Zuschlagstoffen sind entsprechend deklariert.
Lehmputze sind diffusionsoffene (dampfdurchlässige) Wandbeschichtungen. Sie ermöglichen einen Feuchtigkeitsaustausch zwischen der Raumluft und der Wand. Ebenso wie Lehmsteine können ausgehärtete Lehmputze eine erhebliche Menge Wasser binden – etwa neun Mal mehr als ausgehärteter Gips. Sinkt die Luftfeuchtigkeit in einem Raum aus ungebrannten Lehmsteinen oder in einem lehmverputzten Raum, geben die Lehmbaustoffe die Feuchtigkeit wieder in die Raumluft ab.
Lehmputze müssen nur etwa zehn bis zwanzig Millimeter dick sein, um als Klimapuffer zu wirken. Eine grössere Stärke hat keinen Einfluss auf die Pufferwirkung. Allerdings können Lehmsteine, eine Lehmschüttung oder Stampflehm auch als Dämmstoffe eingesetzt werden: Sie haben eine hohe spezifische Wärmekapazität, besonders wenn sie mit Zuschlagstoffen wie Stroh hergestellt wurden. Die Wärmeleitfähigkeit mineralischer Lehmsteine liegt zwischen 0,47 und 0,93 Watt pro meter-Kelvin (W/mK).
Kalk- und Lehmputze sind natürliche mineralische Putzmischungen mit positiven Auswirkungen auf das Raumklima. Kalkputz ist eine einfache Mixtur aus Wasser, Sand und Kalk. Er ist hochgradig alkalisch und verhindert so die Bildung von Schimmel. Seine Eigenschaften ähneln denen von Lehmputz: Er ist diffusionsoffen und absorbiert Schadstoffe aus der Luft. Zudem neutralisiert der Kalk schlechte Gerüche. Mineralputz aus Lehm wirkt als Klimapuffer und trägt zu einer hygienischen Raumluft bei. Hinzu kommt, dass sich Lehmputz nicht elektrostatisch auflädt. Lehmputze sind einfacher in der Verarbeitung als Kalkputze – zumal diese die Haut angreifen und zu Verätzungen führen können.
Die Verarbeitung von Lehmputzen hängt vom Einsatzbereich, der Schichtstärke und dem zur Verfügung stehenden Werkzeug ab. Die Oberflächen des Untergrunds werden bei Bedarf angeraut und in jedem Fall vorgenässt. Als Unterputz werden im Lehmbau eine oder mehrere Schichten Grundputz von fünf bis zu 35 Millimeter Stärke aufgetragen. Mineralische Lehmputze können mit der Kelle oder maschinell aufgetragen werden.
Lehmoberputz ist ein fester Feinputz in Schichtstärken von bis zu fünf Millimetern. Er wird häufig mit zusätzlichen organischen Bindemitteln wie Kasein, Zellulose oder Gummi Arabicum versetzt. Nachdem der Auftrag „angezogen hat“ (sich mit den Oberflächen der Wand verbunden hat), wird er mit dem Reibebrett glatt gerieben. Für einen perfekten Look kann anschliessend noch ein Spachtelputz von ein bis zwei Millimeter Stärke aufgetragen werden.
Damit sich der Lehmputz ausreichend mit dem Untergrund verbinden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Die Wand muss rau, saugfähig und ausgehärtet sein. Um zu vermeiden dass der Lehm abplatzt, weil ihm vorzeitig zu viel Feuchtigkeit entzogen wird, werden sämtliche Oberflächen eingenässt. Das garantiert eine gleichmässige Trocknung der einzelnen Putzschichten.
Besonders geeignet für Lehmputze sind Wände aus
Ein glatter Untergrund, der sich nicht ausreichend aufrauen lässt – wie beispielsweise Holz oder Beton – sollte mit einer Armierung aus Schilfträgermatten versehen werden. Sie bieten Lehmputzen einen griffigen und natürlichen Untergrund. Rohre der Wandheizung oder Dämmsysteme mit glatten Oberflächen können mit einem Vorspritzmörtel griffig gemacht werden.
Im Lehmbau werden feine Deckenbürsten oder hochwertige Flächenbürsten zum Anstrich von Lehmputzen verwendet. Gröbere Pinsel oder Rollen können die Oberflächenstruktur von Lehmputz aufrauen und einen unregelmässigen Anstrich bewirken. Damit Lehmputze ihre Funktion als Raumklimapuffer nicht verlieren, sollten die Wände ausschliesslich mit diffusionsfähigen Naturfarben gestrichen werden. In Feuchträumen sollte dazu Sumpfkalkfarbe verwendet werden – so haben Schimmelpilze keine Chance. Für Wohn- und Schlafräume bieten sich Lehmfarben in weichen, erdigen Farbtönen oder in sanften Pastellfarben an. Wer sich das Streichen ersparen möchte, kann auch auf fertig eingefärbte Lehmoberputze zurückgreifen. Kreative Heimwerker benutzen gern Lehmputze mit Glimmer, um optische Highlights zu setzen. Wenn sich Lehmputze noch im plastischen Zustand befinden, können auch kleine Objekte wie Muscheln oder Steine eingearbeitet werden.
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Schimmelbefall kann jeden Haushalt treffen – und das oft trotz vorbeugender Massnahmen. Dabei machen die unbeliebten Sporen sich häufig in mehreren Räumen breit, wenn perfekte Bedingungen für eine Vermehrung vorherrschen. Die Folgen: Bewohner leiden nicht nur unter der auffälligen Optik der Schimmelpilze. Sie fürchten auch eine gesundheitliche Gefährdung. Ob Schimmel krank macht, wie eine Schimmelbehandlung in den eigenen Räumen erfolgt und wie du den unbeliebten Pilzen vorbeugst, liest du im folgenden Ratgebertext.
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Der Mensch und seine bebaute Umwelt stehen in einer engen Beziehung zueinander. Die meisten träumen davon, sich irgendwann ein Haus für sich und die Familie zu errichten. Dabei spielt das nachhaltige und gesunde Bauen und Gestalten der Umgebung eine entscheidende Rolle. All das fällt in den Bereich der Baubiologie. Als eine interdisziplinäre Wissenschaft ermöglicht sie ganzheitliche Konzepte und Betrachtungen, in denen der Mensch unter optimalen Bedingungen leben kann. Das betrifft auch eine schadstofffreie und umweltfreundliche Umgebung.