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Zellulose Dämmung: Nachhaltige Wärmedämmung für Dach, Fassaden und Heizung

Zellulose Dämmung: Nachhaltige Wärmedämmung für Dach, Fassaden und Heizung

Natürlich dämmen mit Recyclingmaterial, dazu kostengünstig und individuell für jedes Gebäude: Das bieten Dämmstoffe aus Zellulose. Das vielseitige Dämmmaterial kommt unterm Dach genauso zum Einsatz wie in Wänden oder an Aussenfassaden. Auch wenn die meist verwendeten Dämmstoffe nach wie vor Glas- und Steinwolle sowie Styropor und Schaumplatten sind, setzt sich der Öko-Baustoff aus Papierfasern immer mehr durch. Die häufigsten Fragen rund um Dämmplatten und Einblasdämmung haben wir dir hier zusammengestellt.

Was ist Zellulose Dämmung?

Für die Herstellung von Platten und Zelluloseflocken wird zumeist Altpapier verwendet. Alte Zeitungen und Papierwaren sind die Grundlage des Recycling-Dämmstoffes. Diese wiederum werden aus Holz gewonnen, sodass Zellulose ein Dämmmaterial ist, die auf nachwachsende Rohstoffe zurückgreift. Aus dem Papiermaterial stellen Betriebe wahlweise Dämmmatten oder Flocken her, je nachdem, in welchem Bereich der Innendämmung sie angewendet werden. In der Herstellung wird Zeitungspapier zerkleinert und mit Borsalzen vermischt. Mit Hilfe von Wasserdampf und gegebenenfalls Aluminiumsulfaten presst die Maschine das organische Material zu stabilen Platten. Die Zelluloseflocken für die Einblasdämmung werden nach dem Aufbereiten nur noch getrocknet.

Welche Eigenschaften haben Dämmstoffe aus Zellulose?

Zunächst ist Zellulose ein umweltfreundlich hergestellter Dämmstoff, der zur Förderung nachhaltiger Bauweisen beiträgt. Darüber hinaus zeichnet das Dämmmaterial sich durch eine Reihe von nützlichen Eigenschaften aus: Als Innendämmung absorbiert das Fasermaterial den Schall und ist deshalb als Lärmdämmung geeignet. Es ist darüber hinaus schimmelresistent und wird wenig von Schädlingen heimgesucht. Auch Mäuse und Ratten, die sich in Glaswolle durchaus wohlfühlen, meiden den Werkstoff wegen der enthaltenen Borsalze. Diese reizen die Atemwege der Tiere, weshalb sie es sich in der Isolierung aus Zellulose nicht gemütlich machen. Die Wärmedämmung mit dem Recyclingmaterial dient der Förderung von energieeffizientem Wohnen: Gerade bei Altbau-Umbauten und unregelmässigen Flächen und Fenstern, beim Aufrüsten mit Solarthermie und anderen „Grossprojekten“ am Eigenheim greifen immer mehr Bauherren zu den Flocken aus Altpapier.

Brandschutz: Ist die Einblasdämmung aus Zellulose nicht brennbar?

Der Grundstoff von Zelluloseflocken und Dämmplatten ist Papier – das brennt richtig gut. Weil dies für einen Baustoff aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist, werden den Zellulosefasern Borsalze beigemischt. Schwer entflammbar wie andere Baustoffe wird es dadurch zwar nicht, schafft es aber immerhin auf Baustoffklasse B 2, die für normal brennbar steht. Damit ist die Brandgefahr vergleichbar hoch wie bei anderen Naturmaterialien, etwa Schilf, Schafwolle oder Flachs.

Welches Dichtungsvermögen haben Dämmplatten und Einblasdämmung aus Zellulose?

Wegen ihrer flexiblen Einbauweise haben besonders Zelluloseflocken ein hohes Dichtungsvermögen. Passgenau werden sie in kleinste Hohlräume und Lücken eingeblasen. Damit verhinderst du das Entstehen von Wärme- und Kältebrücken. Da das Material selbst eine höhere Dichte hat als beispielsweise Mineralwolle, überzeugt auch die klimatische Wirkung. Im Sommer bleibt die Hitze länger draussen, im Winter wird die Wärme länger im Innern des Gebäudes gehalten. Allerdings hat die hohe Dichte auch einen Nachteil. Denn bei der Frage nach dem Gewicht von Zellulosedämmung muss festgestellt werden: Sie bringt rund 50 Kilo pro Kubikmeter auf die Waage, was vergleichsweise viel ist.

Wie hoch ist der Wärmedämmwert von Zellulose Dämmung?

Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen benötigst du von der Zellulose eine dickere Dämmschicht, um denselben Wärmedämmwert zu erreichen. Etwa 30 bis 40 Prozent dicker sollte eine Dämmung sein, um ähnliche Werte wie Mineralwolle zu erreichen. Ein wenig wettgemacht wird dieser Nachteil allerdings durch fehlende Ritzen und Wärmebrücken, die bei anderen Materialien häufig entstehen. Besonders im Altbau lohnt sich deshalb das Anbringen einer Zellulose Dämmung mit Flocken. Punkten kann das Material auch mit einer höheren Schalldämmung: Bis zu sieben Dezibel mehr schluckt das Naturmaterial im Vergleich mit herkömmlichen Dämmstoffen.

Wie kann ich das Dämmmaterial entsorgen?

Der Grundstoff Papier, vermischt mit Borsalzen, ist nachhaltig in der Herstellung und isoliert Dach und Wände für lange Zeit. Kommt es doch zur Renovation oder zum Umbau, entsorgst du die Flocken aus der Einblasdämmung oder die Platten unkompliziert. Dämmungen aus Zellstoff sind kein Sondermüll: Sie können deshalb beim Abfallbetrieb entsorgt werden. Viele Hersteller nehmen das Material ebenfalls zurück.

Auf einen Blick: Welche Vorteile und Nachteile hat die Wärmedämmung mit Zellulose?

Günstig, nachhaltig, vielseitig anwendbar und lange haltbar: Auf den ersten Blick ist die Dämmung aus alten Zeitungen das perfekte Material für fast jedes Bauprojekt. Doch es gibt Ausnahmen und Nachteile. Deshalb lohnt sich ein Vergleich mit anderen Dämm-Materialien, nicht nur was den Preis angeht. Wenn du Tipps zur Auswahl und der richtigen Verarbeitung brauchst, hilft dir der Malerfachbetrieb weiter.

Die Vorteile von Papier als Dämmgrundlage:

  • günstiges Material
  • Isolierung spart Energie ein
  • vielseitig einsetzbar: zur Isolierung von Dach und Wänden, Böden und Fassaden
  • Hohlräume werden mit wenig Aufwand lückenlos gefüllt
  • im Dämmstoff kondensiert kaum Feuchtigkeit
  • Brandschutz ist gesichert
  • beim Anbringen fällt kein Verschnitt, also kein Restmaterial an
  • gute Feuchtigkeitsregulierung: die Dämmung kann in gewissem Masse Feuchtigkeit speichern und wieder abgeben, ohne zu schimmeln oder ihre Dämmeigenschaften zu verlieren

Die Nachteile von Zellulose-Dämmstoffen:

  • muss vor eindringender Nässe geschützt werden
  • für die Kerndämmung nicht geeignet
  • gehört in die Baustoffklasse B2 (brennbar)
  • Wärmedämmung im Vergleich zu herkömmlichem Material etwas geringer: Als Kälte- oder Hitzeschutz muss die Dämmung vergleichsweise dicker sein, um denselben Schutz zu gewährleisten

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