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Zweischalenmauerwerk – die ideale Wärmedämmung

Zweischalenmauerwerk – die ideale Wärmedämmung

Das Zweischalenmauerwerk, auch Doppelschalenmauerwerk genannt, gehört zu den am öftesten verbauten Mauerwerken in der Schweiz. Diese Art der Aussenwände beruht auf einem bewährten Prinzip: Es gibt eine Aussenschale, eine Innenschale und einen Zwischenraum im Kern der Wände, welche mit einem Dämmmaterial gefüllt ist. Die Konstruktion zeichnet sich daher durch eine gute Wärmebeständigkeit aus. Alles rund um das Zweischalenmauerwerk erfährst du hier.

Wodurch zeichnet sich ein Doppelschalenmauerwerk aus?

Das Zweischalenmauerwerk ist eine beliebte Bauweise für Gebäude, besonders in der Schweiz. Das Mauerwerk besteht aus drei Schichten.

  1. Die Innenwand übernimmt die Trägerfunktion, sie hält das Gewicht der Decken und sorgt für die strukturelle Integrität des Gebäudes. Sie ist im Vergleich zu den anderen beiden Schichten die dickste. Häufig besteht sie aus Ziegeln.
  2. Die Aussenwand (Vorsatzschale) hat eine Schutzfunktion inne. Sie fällt zumeist eher dünn aus und hat die Aufgabe, das Gebäude vor Wind, Wetter und mechanischen Beschädigungen zu schützen. Sie stellt die Fassade des Gebäudes dar.
  3. Die Aussen- und Innenwände sind über Maueranker miteinander verbunden.

Das Innere zwischen diesen beiden Schalen kann entweder hohl sein oder über eine Dämmung verfügen. Als Dämmmaterial kommen unter anderem

  • Mineralwolleplatten,
  • ein Granulat, zum Beispiel Polystyrol oder Altglas oder
  • ein Aerogel

zum Einsatz. Eine gängige Vorgehensweise bei der Kerndämmung ist das Einblasverfahren.

Welche Vorteile bringt eine Kerndämmung?

Eine andere Bezeichnung für die Kerndämmung ist die Hohlraumdämmung. Eine Dämmung lässt sich überall dort einrichten, wo ein Hohlraum zwischen der Aussen- und Innenwand besteht. Eine solche Wandkonstruktion ist aufwändiger und teurer als nur eine Wand hochzuziehen oder den Raum zwischen Aussen- und Innenwand hohl zu lassen. Dabei sind die Kosten für den Einbau einer Kerndämmung noch recht erträglich. Und: Der Einbau amortisiert sich recht schnell in Form von eingesparten Heizkosten. Du kannst mit Einsparungen um die 20 Prozent pro Jahr rechnen. In der Regel hat sich der Einbau nach gut acht bis neun Jahren ausgezahlt und wird darüber hinaus noch weiter Einsparungen bei gleichzeitig niedrigen Wartungskosten ermöglichen. Je nach Kanton gibt es Förderungen für alle Arten von Dämmungen, worunter auch das Zweischalenmauerwerk zählt. Diese lassen sich auch nachträglich einbauen, wenn sie bei der Hausplanung nicht in Betracht gezogen wurden.

Welche Nachteile bringt ein Hohlraum ohne Dämmung?

Früher wurden viele Häuser mit Zweischalenmauerwerken gebaut, ohne dass die Zwischenräume gedämmt wurden. Ein offensichtliches Problem ist die mangelnde Isolierung des Zwischenraumes. Die Luft innerhalb der beiden Wände passt sich der Aussentemperatur an, da vor allem nach aussen hin die Wand am dünnsten ist. Das heisst: im Winter wird es drinnen schneller kalt und im Sommer schneller warm. Problematisch ist auch die Luftdichtheit einer ungedämmten Wand. Feuchte Luft, Wasser und besonders Regen kann in die Wand dringen und so den Wachstum von Schimmel begünstigen. Zwischen den beiden Wänden kann eingedrungenes Wasser auch verdampfen. Weiterhin sind hohle Zwischenräume schlecht für die Akustik, es entsteht ein Luftschall und der Aussenlärm dringt deutlicher nach drinnen. Hinsichtlich des Brandschutzes sind sie ebenfalls bedenklich.

Wie kann ich wissen, ob ich bereits ein Zweischalenmauerwerk habe?

Viele Hausbesitzer wissen vielleicht nicht, ob ihr Haus über ein Doppelschalenmauerwerk verfügt oder nicht. Sollte das Haus vor 1970 gebaut worden sein, dann stehen die Chancen gut. In den Regionen Bern, Fribourg, Jura und in der östlichen Schweiz gibt es besonders viele Häuser mit Zweischalenmauerwerk. Allerdings bedeutet das nicht, dass das Gebäude auch eine Kerndämmung besitzt. Schaue dir die Baupläne genauer an. Sollten trotzdem Zweifel bestehen, kannst du dich an einen Energieberater oder einen Fachbetrieb wenden. Eventuell bohrt der Experte ein Loch durch die Fassade und prüft zweifelsfrei das Vorhandensein einer Kerndämmung.

Lässt sich eine Kerndämmung auch auf Decken anwenden?

Das Doppelschalen-Verfahren ist ebenfalls auf Decken anwendbar. Eine zusätzliche Kerndämmung im Einblasverfahren bietet sich zum Beispiel bei der Kellerdecke, den Geschossdecken oder der Dachdecke an. In diese Richtungen geht ebenfalls viel Wärme verloren. Eine zusätzliche Isolation kann hier massiv Kosten sparen. In der Regel ist zwischen dem Fussboden im Erdgeschoss und der Kellerdecke bereits ein Hohlraum vorhanden. Ohne Dämmung zieht dieser die warme Luft aus den oberen Geschossen. Ein passendes Dämmmaterial schafft Abhilfe.

Lässt sich eine Zweischalendämmung auch bei Flachdächern einbauen?

Der Dachanschluss bei Flachdächern ist ohne weiteres möglich. Generell gibt es für die Ausführung der Aussenwände in der Schweiz keine spezifischen Vorschriften oder Empfehlungen, sehr wohl aber für die unterschiedlichen Schichten des Doppelschalenmauerwerks. Der Einbau bei Flachdächern ist dabei kein Problem.

Können Trennwände ebenfalls über eine Kerndämmung verfügen?

Nicht tragende Bauteile wie Trennwände, die lediglich dazu dienen, Räume zu unterteilen, lassen sich ebenfalls als Zweischalenmauerwerk verbauen. Trennwände können die Akustik im Gebäude verbessern und durch eine Kerndämmung für eine bessere Verteilung der Raumtemperaturen sorgen. Nur musst du beachten, dass sie wegen der zusätzlichen Massnahmen wesentlich teurer sein werden als normale Trennwände. Wie viel Geld du durch die zusätzliche Dämmung sparen kannst, hängt von den Räumlichkeiten und den Temperaturunterschieden ab.

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